12. Juli 2022
Neues Tertial – alte Traditionen
Nach Ende der Coronamaßnahmen ist vieles wieder möglich – und für viele neu
Mit dem Wegfall von Maskenpflicht und Kohortenregelung können die alten Gebräuche und Abläufe auf dem Birklehof wiederbelebt werden. Wie fühlt sich neue alte Internatsleben an? Alina hat ihre Gedanken aufgeschrieben:
„Fast zweieinhalb Jahre liegen nun hinter uns, in denen das Coronavirus unser Leben nachhaltig verändert hat. Um andere zu schützen und eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, wurden wir in vielen Lebensbereichen eingeschränkt – und haben uns aus Rücksicht selbst eingeschränkt.
Die Generation, die in dieser Zeit besonders die Folgen der Pandemie zu tragen hatte, waren Schülerinnen und Schüler. Unser Schulalltag änderte sich schlagartig, Flexibilität und Spontanität waren sowohl von Seiten der Schüler wie auch der Lehrkräfte gefragt. Der Online- oder Hybridunterricht verlangte allen viel ab. Und obwohl dem Birklehof sehr daran lag, den Schulalltag möglichst „normal“ zu gestalten, konnte im außerschulischen Bereich vieles nicht wie gewohnt stattfinden.
Denn Schule bedeutet nicht nur Unterricht, erst recht nicht, wenn man im Internat lebt. So manch ein fester Bestandteil des Lebens am Birklehof musste auf ein digitales Format umgestellt werden. Gemeinsame Aktivitäten nach dem Unterricht, Arbeitsgemeinschaften oder Traditionen wie das gemeinsame Mittagessen mit An- und Abklingeln mussten dem „Leben auf Abstand“ weichen.
Rückblickend war deshalb für lange Zeit ein wichtiger Teil des Internatslebens nicht wirklich erfahrbar. Umso glücklicher waren wir, als die Intensität der Corona-Pandemie nachließ. Die Maßnahmen wurden in ganz Deutschland gelockert, und so auch am Birklehof. Zum Sommertertial fiel der Startschuss zur Rückkehr zur „Normalität“ – ein Zustand, den unsere Neuen gar nicht oder nur kaum haben kennenlernen können.
Neben schrittweisen Lockerungen im Bereich der Test- und Maskenpflicht lebten die neuen „alte Traditionen“ am Birklehof wieder auf. Beispielsweise kehrte die Schulgemeinschaft zum gewohnten Format der Schulversammlung mit der Präsenz von allen Schülerinnen und Schülern im Musikhaus zurück. Zunächst war es für viele ein befremdliches Gefühl, dass so viele Personen in einem Raum waren. Manch einer fragte sich auch, ob überhaupt alle Schülerinnen und Schüler im Musikhaus Platz finden würden. Doch konnten alle die besondere Gemeinschaft des Birklehofs erfahren: Das gemeinsame Singen am Montagmorgen fand wieder statt, und die musikalischen Beiträge durften wir alle „live“ erleben.
Auch im Esssaal beim Mittagessen kehrte wieder „Normalität“ ein. Die zuvor bestehenden Essenschichten wurden zusammengelegt, sodass alle wieder gemeinsam essen können. Nun wird wieder beim Mittagessen vom Esssaalläufer angeklingelt und man hat mehr Zeit zum Essen zur Verfügung. Auch das war ungewohnt, auf einmal herrschte ein reges Leben im Esssaal, was man bei den Mahlzeiten mit Kohortentrennung nicht kannte.
Am Wochenende einen Ausflug nach Freiburg zu unternehmen ist nun möglich. Der Turmkeller wurde geöffnet, endlich finden dort wieder regelmäßig die Tanzabende statt. Auch wenn die Lösung für Corona-Zeiten, der Frühlingsball unter freiem Himmel auf der Haupthausterrasse, großen Anklang fand und vielleicht eine neue Tradition begründet.
Alles in allem ist die Rückkehr zu den alten Traditionen und Gewohnheiten ein schönes Gefühl – und für viele von uns eine neue Erfahrung. Und sie hat uns erneut gezeigt, welchen wichtigen Teil die gemeinschaftlichen, persönlichen Kontakte am Birklehof sind, und wie essenziell sie für unser Zusammenleben im Internat sind.
Alina, Q1
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