3. Februar 2022
Stürzende Stühle
Schülerinnen und Schüler der Profilstufe präsentierten ihre Werke im Musikhaus /
Welche Veränderungen braucht unsere Gesellschaft? Und welche Forderungen können wir an sie stellen? Auf diese Frage suchten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Profilabend MuK (= Musik und Kunst) eine Antwort.
Die MuK-Profilschüler begrüßten die Schulgemeinschaft an Donnerstagabend im Musikhaus. Im Eingangsbereich waren Tische aufgestellt, welche künstlerische Projekte der Schüler und Schülerinnen präsentierten. Vor dem Eingang gab Kunstlehrerin Mira Buck den Besucher:innen mit ihrem Laptop eine kurzen-Impuls zur gesellschaftlichen Bedeutung von Kunst. Auch wenn die Themenwahl frei war, und etwa eine höchst filigrane Zeichnung von Hogwarts gezeigt wurde, so kreisten viele der Werke um das Verhältnis von Mensch und Umwelt.
Schülerin Jule aus der 10. Klasse beispielsweise präsentierte eine Raumkomposition, welche die eindringliche Forderung in sich barg, den Pflanzen ihren Lebensraum zurückzugeben. Mit einem Raum aus Pappe, von innen mit Pflanzen ausgeschmückt, ist Jules Werk ein Mahnmal der Urbanisierung und stellt den Kontrast zwischen dem technischen Fortschrittsgedanken und der Zuwendung zur Natur dar.
Jule erzählt, dass ihr der Bau dieses Projektes viel Spaß bereitet hat und sie durch die Arbeit am Projekt die Möglichkeit hatte, ihren Alltag etwas zu entschleunigen. So entstand um Jules Projekt schließlich ein Gespräch mit dem Internatsleiter Herr Cazorla, in welchem sich Schüler darüber Gedanken machten, wie man den Birklehof noch grüner gestalten könnte.
Nach der Präsentation der Kunstwerke wurden die Besucher:innen in den großen Edith-Picht-Axenfeld-Saal gebeten. Dort zeigten ihnen Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 die Abschlussaufführung ihres MuK-Moduls „Mit dem Körper sprechen“ unter der Leitung von Herrn Zeidler, Lehrer für Latein, Sport und Tanz. In dem Modul wurden sie unterrichtet in Körpersprache, chorischem Sprechen, Gestik, Pantomime und lernten Elemente der Comedia dell arte kennen. Mit diesem Wissen hatten sie nun Möglichkeiten zur Hand, selbst Texte zu bearbeiten und mit Ihren Körpern zu inszenieren. Als Textgrundlage dienten japanische Haiku-Gedichte sowie Texte von Frank Dauer, Gabriele Wohmann und Helmut Heissenbüttel.
In ihrer Aufführung trugen die Schüler:innen zunächst weiße Masken und sammelten sich in einer scheinbar zufälligen Anordnung auf der Bühne. Der durch die Masken vermittelten Anonymität wurde im Laufe der Aufführung widersprochen, indem die Schüler ihre Masken abnahmen und sich aus den scheinbar zufälligen Mono- und Dialogen vertraute Wortkonstrukte herausarbeiteten. Die Theaterstücke boten eine Vielfalt dar, so verbanden sich perkussive Elemente mit Sprache und Musik und kulminierten in einer großen und ganzen Klangkonstellation.
Professionell integrierten die Schülerinnen und Schüler Stühle in ihre Performance, welche sie aufeinander türmten und dann zum Erstaunen des Publikums zusammenfallen ließen. Ein paar Momente später waren die Möbel dann wieder geordnet und wurden in ihre ursprüngliche Funktion als Sitzelemente zurückgeführt.
Fotos: Kaja, Klasse 11, Wolfgang Finke
Text: Kaja
Nächster Beitrag:
Birklehof im Gespräch
Vorheriger Beitrag:
„Das Amt wurde uns auferlegt“