Schnelltest am Birklehof: Alles ok!
Schnelltest am Birklehof: Alles ok!

23. November 2020

Schnelltests und Kohorten

Mit Umsicht, Sorgfalt und großem Engagement hat die Schule Birklehof den Covid-19-Virus bislang draußen halten können.

Anreisetag am Birklehof: Normalerweise herrscht hier aufgeregte Wiedersehensfreude mit einem großen Hallo. Doch an diesem Sonntag nach den Herbstferien war es ein anders: Klaglos reihten sich die Schülerinnen und Schüler in die Warteschlage ein und harrten dort zum Teil über eine Stunde lang aus − maskiert und mit Abstand. Sie standen an vor der Krankenstation, um dort gleich nach ihrer Ankunft am Birklehof einen Corona-Schnelltest machen zu lassen. Mit dieser Maßnahme wollte die Schule sicherstellen, dass das Virus nicht von außen in die Schulgemeinschaft getragen wird.

130 Tests in zwei Tagen

Insgesamt 130 Schülerinnen und Schüler wurden an dem Anreise-Wochenende nach den Herbstferien auf das Virus getestet. Einige waren vorsichtshalber nicht angereist, weil sie Kontakt mit Infizierten hatten und blieben deshalb vorerst zu Hause in Quarantäne.  Getestet wurde mit einem Antigen-Test des Herstellers Roche, Philipp Kubens, Allgemeinmediziner aus Titisee-Neustadt, war der verantwort­liche Arzt und nahm den Nasenabstrich vor. Er wurde dabei tatkräftig unterstützt von Stefanie Heckelmann, die Medizinische Fachangestellte betreut die Krankenstation am Birklehof. Nach fünf Minuten war die Prozedur im Sprechzimmer für die Testperson vorüber, 20 Minuten dauerte es dann, bis das Ergebnis auf dem Teststreifen abgelesen werden konnte.

Alle negativ − und dennoch zunächst verschärfte Regeln

Und die Ergebnisse waren ermutigend: Nirgends zeigte sich ein zweiter Streifen, alle Tests waren negativ. Trotzdem galten für die folgenden Tage verschärfte Hygieneregeln. Denn zu einem war dieses Test-Verfahren eine Premiere für den Birklehof, noch gab es keine Erfahrungen mit dem Verfahren; zum anderen gibt der Hersteller die Zuverlässigkeit seines Tests mit 98 Prozent an: Statistisch gesehen hätten also auch ein oder zwei Schüler unerkannt infiziert sein können. So waren in der ersten Woche alle Aktivitäten untersagt, bei denen die Kontakte über jene absolut notwendigen in den Klassen-, Jahrgangs- oder Hausgemeinschaften hinausgegangen wären. An allen Orten im Internat, abgesehen vom eigenen Zimmer, musste eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, Besuche andere Internatshäuser waren nicht erlaubt, und auch die Pausenkonferenz für das Kollegium fand nur als Video-Meeting statt. 

Sorgfalt und Engagement werden belohnt

„Solch einschränkenden Regeln sind für eine Schule und einem Internat mit unserem pädagogischen Profil nicht leicht anzuordnen. Umso stolzer macht es uns, dass die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrerschaft und die Mitarbeitenden in Hauswirtschaft, Handwerk und Verwaltung, dass alle die Maßnahmen gewissenhaft und mit großem Engagement mitgetragen haben“, erklärt Schulleiter Henrik Fass. „Und dafür sind wir belohnt worden: Bis jetzt ist kein Infektionsfall am Birklehof aufgetreten.“ So konnten die verschärften Regelungen wie geplant eine Woche nach der Anreise wieder zurückgenommen werden.  

Strenge Kontrolle nach außen ermöglicht mehr Freiheit nach innen

Damit hat sich nicht nur der Schnelltest als Diagnoseinstrument bewährt, sondern insgesamt auch die Strategie, Zugänge und Kontakte von außen so weit wie möglich zu kontrollieren und auf das notwendige Minimum zu beschränken. Auch Schülerinnen und Schüler, die erst später anreisen konnten, wurden auf gleiche Weise getestet, blieben dann noch einige Tage in Quarantäne und nahmen in der Zeit virtuell am Unterricht teil. „Sinn und Ziel der strengen Kontrolle von Außenkontakte ist es“, so Schulleiter Fass, „ein hohes Maß an Sicherheit herzustellen, das es erlaubt, innerhalb der Schulgemeinschaft größerer Freiräume zu gewähren und mehr Kontakte zuzulassen.“

Fotos: Hanna Kneser
Text: Wolfgang Finke