Workshop Rechtsextremismus und Musik
Workshop Rechtsextremismus und Musik

31. März 2021

Gemeinsames erleben, miteinander lernen

Der Präsenzunterricht am Birklehof vervielfältigt die pädagogischen Möglichkeiten / 

Nach den Fastnachtsferien fand der Unterricht an der Schule Birklehof fast durchgängig in Präsenz statt. Damit konnten nach Corona-bedingten Online- und Hybrid-Unterricht wieder interaktive, gemeinschaftliche Lernformen verstärkt zum Einsatz kommen.   

Internatsituation ermöglicht Unterricht in Präsenz 

Voraussetzung dafür war, dass die externen Schülerinnen und Schüler das Angebot der Schule  Birklehof angenommen haben, im Internat zu wohnen und damit die Sicherheits- und Hygieneregel zu akzeptieren. (So gelingt Schule im Shutdown) Nachdem die Kursstufe (Jahrgangsstufe 11 und 12) schon nach den Weihnachtsferien in Präsenz unterrichtet wurde, zogen nach Fastnacht die Externen der Profilstufe (Jahrgangsstufen 8 – 10) auf den Campus. Möglich wurde das, weil fast alle externen Schülerinnen und Schüler ins Internat geholt werden konnten. Auch unsere Jüngsten (Klassen 5 – 7) können am Präsenzunterricht teilnehmen, sofern sich die Familien der externen Schüler in Brückenquarantäne begeben haben. 

Nach den Osterferien werden erst mal nur die Klassenstufen 10 bis 12 komplett im Internat untergebracht. Die begrenzter Bettenkapazität und eine Reihe neuer Zugänge lassen zunächst nicht mehr zu. Es besteht aber berechtigte Hoffnung, dass die Externen der Jahrgangsstufe 9 bald darauf zurückgeholt werden können.

Gemeinsam zu neuen Erkenntnissen  

Welche pädagogischen Möglichkeiten der Präsenzunterricht eröffnet, ließ sich an zwei hervorragenden Beispielen beobachten. Die Klasse 10 b und ihre Gemeinschaftskundelehrerin Julia Ruff konnten an einen Workshop zum Thema Musik und Rechtextremismus von der Landeszentrale für politische Bildung teilnehmen. Eva Küssner und Angela Geck, freie Mitarbeiterinnen der Landeszentrale, kamen an den Birklehof, um ein Planspiel rund um ein Rockmusikfestival und das Engagement einer Band mit fragwürdigen Texten und zweideutiger Haltung anzuleiten. Die Schülerinnen und Schüler schlüpften mit Begeisterung in ihre Rollen und lieferten sich ein spannendes Streitgespräch. In der anschließenden Reflexion wurden dann die verschiedenen Positionen analysiert und auch, was die Rolle mit einem macht. Eine Erkenntnis: Es ist einfach – und macht zudem leider Spaß – das Böse zu verkörpern, immer Nein zu sagen und Vermittlungsversuche zu blockieren.

Lernerfolge durch eigene Anschauung  

Ganz praktische Erfahrungen sammelte auch die 5. Klasse im BNT-Unterricht (Biologie, Naturphänomene und Technik) mit Andrea von Sengbusch. Die meisten Pflanzensamen und -früchte benutzen den Wind als Transportmittel. Die Samen vieler hochwachsender Bäume (Rottanne, Esche, Ahorn) haben Flügel, die wie Wirbelflieger geformt sind, um sich möglichst weit in ihrer Umgebung zu verbreiten. Nachdem die Schülerinnen und Schüler zunächst im Klassenraum zwei solche Wirbelflieger mit unterschiedlicher Flügellänge aus  Papier gebaut und bunt bemalt hatten, ging es hinaus auf den Campus, um herauszufinden, welcher Wirbelflieger länger fliegt: der mit dem kurzen oder dem langen Flügel? Der Balkon des Unterhauses und das Baumhaus auf dem Spielplatz fungierten als Teststände, das Ergebnis war eindeutig: Die Wirbelflieger mit den langen Flügeln fliegen länger. Wenn praktische Ergebnisse die theoretischen Vorüberlegungen mit den eigenen Augen bestätigen können, dann befördern diese Aha-Erlebnisse den Lernerfolg.

Fotos und Text: Wolfgang Finke