„Ein Privileg, mit entscheiden zu dürfen“
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17. Dezember 2019

„Ein Privileg, mit entscheiden zu dürfen“

Charlotte und Justus, die neu gewählten Schülersprecher, haben sich viel vorgenommen.

Charlotte und Justus wurden im November als Schülersprecherin beziehungsweise als Schülersprecher gewählt. Seit gut vier Wochen sind sie jetzt im Amt. In der Schulversammlung Mitte November haben ihre Vorgänger Damien und Dean ihnen die Ordner der Schülersprecher überreicht – und damit ihnen auch symbolisch ihr Amt übergeben. Für Charly ist es bereits die zweite Amtszeit.

Justus ist 16 Jahre alt und geht in 11. Klasse. Er ist seit der Neunten am Birklehof und wohnt im Neuen Hirschen Ost. In seiner Freizeit spielt er gerne Handball und Fußball. Charlotte, meistens Charly genannt, ist 15. Auch sie besucht die 11. Klasse und ist seit der Siebten am Birklehof.

Warum wolltet ihr unbedingt Schülersprecher werden? Das Amt macht doch viel Arbeit und Stress.

Charly: Es ist ein Privileg, soviel mitzukriegen und mit entscheiden zu dürfen. Und wir haben Spaß daran.

Justus: Ich war letztes Jahr Konferenzteilnehmer, da habe ich schon einiges mitbekommen. Es ist mir auch einfach wichtig, aktiv am Schulleben teilzunehmen.

Was habt Ihr euch vorgenommen?

Justus: Ein Ziel ist, dass der Regelkatalog sein Augenmerk nicht mehr hauptsächlich auf die Zugehörigkeit zur Stufe legt, sondern auf das Alter, um zwischenstufliche Aktionen besser zu ermöglichen. Als ich in der Neunten war, durfte ich nicht mit meinen Freunden aus den höheren Klassen nach dem Abendessen vom Schulgelände, obwohl ich so alt war wie sie.

Charly: Es gibt auch einige, die 17 oder 18 sind und in der 9. oder 10. Klasse. Für sie ist es doof, wenn sie ihre Freunde in der Kursstufe haben und sie dann quasi gar nichts zusammen machen können und die Regeln einen Keil in ihre Freundschaft treiben.

Wie wollt ihr vorgehen und euren Plan umsetzen?

Justus: Wir müssen einen Antrag in der Gesamtkonferenz stellen und dann wird abgestimmt, ob die Umstellung so angenommen wird oder eben nicht. Es sind nicht alle Lehrer dagegen, wir haben auch schon Zuspruch von einigen bekommen.

Was habt ihr noch vor?

Charly: Wir wollen noch ein Sportturnier organisieren im Rahmen des Projektes „Schule ohne Rassismus ­− Schule mit Courage“ (www.schule-ohne-rassismus.org). Dafür sammeln wir gerade Unterschriften von den Schülerinnen und Schülern, um klar zu machen, dass wir als Schule zu diesem Leitsatz stehen.

Wie kann man eure Arbeit unterstützen?

Justus: Mit Ideen! Wir sind ja auch nur in bestimmten Settings unterwegs. Was die Leute zum Beispiel im Unterhaus brauchen, das kriegen wir in der Kursstufe ja nicht so mit. Deshalb ist es wichtig, dass die Leute auf uns zukommen mit ihren Ideen und dem, was sie sich wünschen oder gerade benötigen.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Bild und Text: Wolfgang Finke